Ob Windows 10 oder Windows 7, viele Nutzer sind mit den Microsoft-Betriebssystemen unzufrieden. Eine Alternative könnte Zorin OS sein, das jetzt in Version 15.3 erschienen ist. Es kombiniert geringe Hardware-Anforderungen mit Stabilität, Sicherheit und einem einfach zu bedienenden Desktop - und darüber hinaus sieht es auch noch richtig gut aus.
Linux ist für viele keine Alternative, denn es gilt als zu kompliziert. So pauschal stimmt das aber nicht und Zorin OS ist ein gutes Beispiel dafür. Die Distribution gilt als sehr einsteigerfreundlich, nicht zuletzt, weil sich der Desktop an der Optik von Windows 10 orientiert.
Doch zu behaupten, die Entwickler der Linux-Distro hätten schamlos bei Microsoft abgekupfert, wäre grundlegend falsch. Denn Zorin stellt optisch keine Eins-zu-Eins-Kopie von Windows 10 dar, sondern bedient sich lediglich grundlegender Design-Aspekte und der Bedien-Logik des Betriebssystems. Eingebettet wird dies dann - recht elegant - in eine eigene Desktop-Umgebung namens "Zorin Desktop". Die verwendeten Icons erinnern dabei übrigens an die moderneren Android-Versionen.
Das Ergebnis dieser Design-Fusion kann sich durchaus sehen lassen: Zorin OS kommt in der neuen Version übersichtlich und visuell sehr ansprechend daher. Die Entwickler haben nun mit Zorin OS 15.3 ein Update veröffentlicht, das die integrierten Programme wie LibreOffice auf den aktuellsten Stand bringt. Ein cooles Feature ist Zorin Connect, mit dem man Android-Smartphones an den Desktop anbinden kann - das hat ebenfalls einige Verbesserungen erhalten.
Zorin OS zeichnet sich durch zwei interessante Punkte aus. Der Fokus liegt auf der einfach zu bedienenden Desktop-Umgebung sowie der einfachen Integration von Android-Smartphones.
Mit Zorin Connect können Sie Android-Smartphones über die
passende App mit dem PC koppeln. So können Sie Handy-Fotos auf Ihrem PC ansehen, über den Desktop auf SMS antworten oder Dateien und Webseiten zwischen den Geräten austauschen.
Zudem wird immer wieder die grafische Oberfläche überarbeitet. Neben Performance-Verbesserungen kann Zorin OS nun zu festgelegten Uhrzeiten automatisch zwischen Light- und Dark-Mode wechseln. Ebenfalls neu ist der augenschonende Nachtmodus mit Blaulichtfilter, der Nicht-Stören-Modus und ein neues Desktop-Layout, das für Touchscreens optimiert wurde.
Den Unterbau von Zorin OS bildet Ubuntu, wobei mittlerweile der Kernel aus Version 20.05 eingesetzt wird. Das bietet den Vorteil, dass Sie das Betriebssystem entweder installieren oder auch in einem Live-Modus ausprobieren können. Sie erhalten mit diesem Derivat also ein Betriebssystem, das auf sehr stabilen Säulen fußt. Wie von einsteigerfreundlichen Distributionen gewohnt, verfügt auch Zorin OS über eine große Auswahl vorinstallierter Software. Als Office-Suite kommt die stabile Version von LibreOffice zum Einsatz, der vorinstallierte Browser ist Firefox. Neben dem üblichen Verdächtigen Gimp zur Bildbearbeitung liefert Zorin OS noch einige weitere nützliche Programme. Im Gegensatz zu beispielsweise Ubuntu kommt als Mail-Programm nicht Thunderbird, sondern PIM Evolution zum Einsatz.
Weitere Programme können über den Software-Manager oder manuell als Debian-Pakete nachinstalliert werden. Für Nutzer von Windows-Programmen ist dabei der Windows-Emulator Wine zu empfehlen - die grundsätzliche Möglichkeit, Windows-Software unter Linux auszuführen, ist dann ebenfalls vorhanden. Alles in allem präsentiert Zorin OS jedoch eine durchdachte Auswahl an Software, ohne dabei überladen zu wirken.
Der erste Eindruck nach dem Booten ist: 'Wow'. Die Oberfläche sieht sehr modern aus, ist trotz vieler Effekte erstaunlich schnell und leicht anzupassen. Man merkt sofort, dass die Ähnlichkeit zu Windows nicht von ungefähr kommt, offensichtlich soll Umsteigern der Wechsel auf Linux nicht allzu schwer gemacht werden. Der Eindruck ist, dass sich die Entwickler zu allen Ecken und Kanten Gedanken gemacht haben – sei es, die Farben des Standard-Themes sogar ins Terminal zu integrieren oder den File-Manager thematisch anzupassen.
Das System kann sofort verwendet werden. Eine aufwendige Konfiguration ist nicht nötig, was es Einsteigern leicht macht. Als Linux-Kenner kann man aber auch sehr viel direkt im GUI verändern.