Viele haben bereits miterleben müssen, wie Kinder Opfer von Cybermobbing wurden. Es ist durchaus denkbar, dass ein sehr persönliches Video, das ausschließlich an eine Freundin gerichtet ist, durch unglückliche Umstände an eine komplette Gruppe über z.B. WhatsApp weitergeleitet und weitergeleitet und weitergeleitet wird.
Die Kommentare zu diesem Video sind meist unter der Gürtellinie und das Mädchen hat sehr darunter zu leiden. Zudem ist es mit einigem Aufwand verbunden, das Video vom Server zu löschen. Die Berechtigung obliegt nur dem Administrator einer angelegten Gruppe – und der muss erst mal ausfindig gemacht und von den Betroffenen überzeugt werden, etwas zu löschen. Und dann ist es immer noch nicht aus dem Internet, denn das Netz vergisst nichts - und die Wege, die ein hochgeladenes Bild nimmt, sind nur sehr schwer (nahezu unmöglich) nachvollziehbar. Selbst nach Jahren können noch Kopien auftauchen.
Aus solchen Dingen sollte man lernen, was den Umgang mit persönlichen Daten betrifft. Nicht immer gehen solche Cybermobbing-Attacken glimpflich aus. Denkt man an den letzten Fall in Kanada zurück, den die 17-jährige Rehtaeh Parsons mit dem Leben bezahlen musste, wird einem die Tragweite hoffentlich bewusst - und dies ist kein Einzelfall. Jeder fünfte deutsche Jugendliche ist bereits Opfer von Mobbing über das Internet geworden.
Das Problem Cybermobbing ist in den letzten Jahren mehr und mehr in den Vordergrund gerückt. Lügen, Beleidigungen, Belästigungen und Bedrohungen stehen in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook immer häufiger auf der Tagesordnung. Manche Jugendliche, aber nicht nur, legen sich Fake-Accounts an, die nur dem Zweck dienen, andere zu beleidigen, zu demütigen und zu schädigen.